Wenn in einer Regierung neue Minister ernannt werden, kommt es regelmäßig zu Diskussionen über deren Fachkompetenz. Doch diese sind müßig, wie ein Blick in die Wirtschaft zeigt.
In der Wirtschaft ist es an vielen Stellen noch immer gängige Verfahrensweise, Fachleute wegen ihrer Kompetenzen zu Führungskräften zu machen, also zu Abteilungsleitern etc. – aber Mitarbeiter, die sich teils über viele Jahre fachlich entwickelt haben, sind oft weder qualifizierte geschweige denn begabte Führungskräfte. Zudem gehen sie in ihren neuen Positionen, die Management-Kompetenzen, also Mitarbeiterführung und organisatorische Fähigkeiten im virulenten Umfeld verlangen, als Fachleute verloren.
Anders gesagt: Gute Manager – auch Minister – können im Grunde in jedem Fachgebiet Mitarbeiter, also die Fachleute, führen und die Arbeit organisieren. Ihre wichtigsten Fähigkeiten liegen nicht etwa in einer fachspezifischen Ausbildung, sondern darin, komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen und die richtigen Fachexperten zur Aufgabenlösung heranzuziehen.