Ein Orthopädie- und Reha-Unternehmen, das als „art of people“ in Erscheinung trat, ging in die Insolvenz. Das hat mich zu folgendem Kommentar im Görlitzer Anzeiger veranlasst, der am 1. Juli 2017 erschien:
Woran die „art of people“ eingegangen ist, weiß ich nicht. Aber in meiner langjährigen Beratungstätigkeit für Unternehmen ist mir immer wieder aufgefallen, dass Unternehmen mit hochkreativen Geschäftsideen oder Bezeichnungen stärker insolvenzgefährdet zu sein scheinen als andere.
Schon der Volksmund weiß „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht!“ – wer also den eh schon aufwändigen Verkauf erklärungsbedürftiger Produkte auch noch mit einer fantasiereichen Geschäftsbezeichnung etikettiert, kommt im Bewusstsein der potenziellen Kunden kaum noch an. Wer aber als Anbieter nicht erkannt wird, bei dem kann man auch nichts kaufen. Im konkreten Fall kann man sich unter „Orthopädie- und Rehatechnik“ was vorstellen, bei „art of people“ (Kunst der oder des Menschen) dachte ich zuerst an einen Kunsthändler.
Das alte KISS-Prinzip (keep it simple and stupid) gilt immer noch. Auch wenn die Digitalisierung riesige zusätzliche Möglichkeiten eröffnet: Für den Kunden muss es immer möglichst einfach und verständlich bleiben,
meint Ihr Thomas Beier
Der Autor ist Freiberuflicher Unternehmensberater und entwickelt u.a. Zugangsstrategien für gesättigte Märkte. Über ein weiteres, gewerbliches Unternehmen werden diese Strategien in der Anwendungspraxis flankiert und es wird beispielsweise bei der Kundengewinnung und Kundenbindung konkret unterstützt. Beier dazu: „Es reicht nicht, die richtige Vorgehensweise zu kennen, man muss auch die richtigen Partner haben, um sie zu realisieren.“ Es gelte stets, aus der Vielzahl der real verfügbaren Optionen den erfolgversprechenden Weg zu filtern.