Früher – ja, so scheint’s für viele, da war die Welt noch in Ordnung. Der Chef, meist männlich, war eine gereifte Persönlichkeit und genoss eine natürliche Autorität. Das hat sich gewandelt, zwei Ursachen dafür sollen hier beleuchtet werden.
Längst hat der Paradigmenwechsel die Führung in vielen modernen, vor allem serviceorientierten Unternehmen auf den Kopf gestellt: An die Stelle des Vordenkens und der resultierenden „Anweisung von oben“ ist die Aufgabe getreten, den Mitarbeitern möglichst ideale Rahmenbedingungen für die Entfaltung ihrer Potenziale zu geben. Da aber hat zur Folge, dass die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden müssen, diese individuellen Rahmenbedingungen zu formulieren und einzufordern.
Die andere Ursache für den Wandel in der Führungswelt ist, dass erfahrene Mitarbeiter oder Führungskräfte immer öfter deutlich jüngere Vorgesetzte vor die Nase gesetzt bekommen, weil der Erfahrungsschatz gegenüber aktuellerer Ausbildung sowie Leistungswillen und Leistungskraft in den Hintergrund tritt. Gestandene Mitarbeiter empfinden das oft als Versagen, während die jungen Chefs ihre älteren Mitarbeiter als wenig dynamisch einschätzen und deren gewachsene Fähigkeiten nicht erkennen.
Meist werden die jungen Führungskräfte zwar durch eine Grundausbildung auf Mitarbeiterführung vorbereitet, vergessen dabei werden aber gern die spezifischen Anforderungen an den Umgang mit gereiften Erfahrungsträgern. Doch im Zuge des demografischen Wandels steigt der Anteil von Mitarbeitern, die deutlich älter sind als ihre Vorgesetzten.
Werden auf der Gegenseite die älteren Mitarbeiter nicht auf die „jungen Wilden“ auf dem Chefsessel vorbereitet, wächst schnell der Frust: Da die jungen Chefs mangels eigener Erfahrungen zunächst gar nicht in der Lage sein können, das angesammelte Wissen der reifen Mitarbeiter wertzuschätzen und als Ressource zu verwenden, neigen die Erfahrungsträger zu Resignation, Widerstand, innerer oder tatsächlicher Kündigung oder gar zu Sabotage, um die Unerfahrenheit zu beweisen.
Beier Consulting hat sich diesem Problem gestellt und bietet zugeschnittene Führungsseminare und -workshops an zu den Gebieten:
- Lust auf Leistung – wie Mitarbeiter motivierende Arbeitsbedingungen einfordern können, sowohl gegenseitig als auch gegenüber Vorgesetzten
- Erstmals Chef – unter besonderer Berücksichtigung der Führung deutlich älterer Leistungsträger